Zuerst Schulbank, dann Praxiseinsatz

Lindenberg I 18.09.2021

An der Lindenberger Berufsfachschule sind 19 junge Menschen in die dreijährige Pflegeausbildung gestartet. Die angehenden Pflegefachfrauen und –fachmänner drücken vorerst die Schulbank, bevor es Anfang Oktober in die ersten Praxiseinsätze geht. Manch einer von ihnen hat schon konkrete Zukunftspläne.

Die ersten beiden Wochen liegen bereits hinter ihnen und die Köpfe rauchen angesichts der umfangreichen Hygiene- und Schutzeinweisungen, die aufgrund Corona noch einen höheren Stellenwert genießen als zuvor schon in der Pflege üblich. Natürlich stehen auch Patientenlagerung, Unterstützung bei der Körperpflege, Vitalzeichenkontrolle, Betten beziehen und vieles mehr auf dem Programm des fachpraktischen Unterrichts. „Der Einführungskurs dauert fast sechs Wochen" erklärt Jürgen Trefzer. Der Schulleiter weiß aus Erfahrung, dass diese Zeit erforderlich ist, um die Auszubildenden „fit" zu machen für die ersten Einsätze in der benachbarten Rotkreuzklinik und in Lindau. „Die Anforderungen im Pflegeberuf sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Wechsel zwischen Theorie und Praxis erwerben unsere Auszubildenden eine hochprofessionelle, breit gefächerte Fachkompetenz. In diesem Lernprozess begleiten wir sie kontinuierlich, auch außerhalb der Pflegeschule", betont er.

Das Lindenberger Schulteam freut sich, dass sich bereits jetzt ein toller Klassenzusammenhalt und ein positives Lernklima abzeichnet. Die 19 Auszubildenden im Alter zwischen 17 und 30 Jahren sind hoch motiviert. Niklas ist einer der beiden männlichen Schüler. Eigentlich wollte er Anlagenmechaniker werden, bevor er den Bundesfreiwilligendienst auf der Intensivstation der Rotkreuzklinik absolvierte. „Als Bufdi wurde mir klar, dass die Pflege mit dem Kontakt zum Menschen für mich das Richtige ist", grinst der 18-Jährige und hat fest vor, nach dem Examen wieder in den Intensivbereich zu gehen, denn „das Technische liegt mir halt auch ...".

Für Schulleiter Trefzer ein klares Indiz, welche vielseitigen Einsatz- und Karrieremöglichkeiten die Pflegeprofession bietet: „Mit der Einführung der Generalistik ist ein neues Berufsbild Pflege entstanden, das die Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits-und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer neuen Pflegeausbildung mit dem einheitlichem Berufsabschluss als Pflegefachfrau / Pflegefachmann zusammenführt." Die neue, ebenfalls dreijährige Berufsausbildung ist EU-weit anerkannt und eröffnet zusätzliche Wechsel- und Einsatzmöglichkeiten in alle Bereiche der Pflege. „Die Intensiv in der Akutklinik gehört natürlich dazu, aber auch ambulante Dienste, Seniorenheime, Fach- und Rehakliniken sowie Spezialisierungen in Richtung Management oder Pädagogik stehen offen." Niklas und seine Kurskolleginnen sind jedenfalls davon überzeugt, den richtigen Berufsweg eingeschlagen zu haben und freuen sich schon auf die ersten praktischen Einsätze.

 

Kursleitung Rita Goldbrunner, Pflegepädagogin an der BFS für Pflege Lindenberg (re. im Bild, dahinter Schulleiter Jürgen Trefzer), und die angehenden Pflegefachfrauen- und fachmänner. (Foto: Atelier Hecke)


powered by webEdition CMS