Ein Blick hinter die Kulissen des BRK-Blutspendedienstes

Lindenberg I 03.03.2020

Rund 15.000 Blutspenden werden in Deutschland täglich benötigt, alleine 2.000 davon in bayerischen Kliniken. „Etwa 250.000 aktive Blutspender helfen derzeit, die Blutversorgung im Freistaat sicherzustellen", weiß Jürgen Burkhart, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin. In seinem Institut in der Münchner Herzog-Heinrich-Straße werden alle entnommenen Blutkonserven des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes labortechnisch untersucht und freigegeben. Jede einzelne Blutspende, die irgendwo in Bayern bei einem Termin des BRK-Blutspendedienstes entnommen wurde, geht durch sein Labor. „Wir garantieren eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung der Patienten aller umliegenden Kliniken und Praxen mit kompatiblen Erythrozytenkonzentraten. Dafür haben wir für ein 24-Stunden-Dienst sowie einen ärztlichen transfusionsmedizinischen Konsiliardienst eingerichtet", berichtet der Transfusionsmediziner.

Beim Besuch der angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger erklärte Burkhart die gesamte Logistik vom Spender bis zum Empfänger. Besonders anschaulich wurde es für die jungen Lindenberger, als sie den Ablauf einer Blut- sowie einer Stammzellenspende live miterleben konnten. Im Gegensatz zu einer Blutspende, die etwa zehn Minuten dauert und keine besondere Vorbereitung des Spenders benötigt, ist bei der Stammzellenspende der Aufwand um einiges höher. Vier Tage vor der Entnahme über die Venen muss der Spender zweimal täglich ein spezielles Medikament zur Erhöhung der Stammzellen im Blut gespritzt bekommen. Um die Stammzellen aus dem Blut gewinnen zu können, benutzen die Spezialisten ein Verfahren, das Stammzellapherese genannt wird. Dabei wird das Blut des Spenders in einem ständigen Kreislauf aus einer Armvene durch einen Zellseparator geleitet und wieder zurückgeführt. Das Verfahren erfordert Geduld vom Spender, dauert es doch bis zu fünf Stunden.

Die gesamte Prozedur und die anschließende Führung durch die Labore beeindruckte die Auszubildenden der BFS für Pflege Lindenberg nachhaltig. Als angehende Pflegefachkräfte fühlen sie eine besondere Verpflichtung, die lebenswichtige Versorgungskette vom Blutspendedienst bis zum einzelnen Patienten zu gewährleisten. „Wir sind beim nächsten Termin des BRK-Blutspendedienstes bei uns in Lindenberg dabei", war dann auch das einhellige Fazit am Ende des informativen Besuchs in München.


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